Die Notärzte der Wirtschaft
Die Coronakrise ist die Stunde der Sanierungsexperten. Nun müssen sie zeigen, ob sie Unternehmen vor dem Kollaps bewahren können. Wie die Berater bei Firmen wie Galeria Karstadt Kaufhof anrücken – und was sie empfehlen…
Wirtschaftswoche, von Henryk Hielscher
Experten für Insolvenzen sind generell rar, weil für sie zuletzt wenig zu tun war. Seit Jahren sinkt die Zahl der Pleiten in Deutschland. Nur noch 18 749 Unternehmensinsolvenzen meldete das Statistische Bundesamt für 2019, der niedrigste Wert seit Einführung der Insolvenzordnung im Jahr 1999. Banken haben in den Boomjahren ihre Abteilungen für Problemkredite zurechtgestutzt, Risikomanager hatten einen schweren Stand. Umso größer ist nun die Nachfrage nach Krisenexpertise von außen…
Tatsächlich hat der Albtraum wohl erst begonnen. So fließen staatlich verbürgte Kredite nur dann an Unternehmen, wenn sich private Banken daran beteiligen und selbst mit ins Risiko gehen. Die Finanzinstitute müssen dabei jedoch Prüfregularien beachten, was Zusagen teils verzögert, teils unmöglich werden lässt. Und: All die Milliarden müssen ja irgendwann zurückgezahlt werden. Sie halten die Firmen zwar jetzt über Wasser, treiben jedoch den Schuldenstand…
Während einige Chefs das wohl erst in einigen Wochen realisieren, ziehen andere jetzt schon die Reißleine. Frank-Reisen etwa, ein 25-Mann-Betrieb aus der Nähe von Karlsruhe. Das kleine Fahrdienstunternehmen hatte behinderte Kinder jeden Morgen zur Schule gebracht. Nun fallen die Fahrten aus. Und auch das zweite Standbein der Firma, der Transfer von Reisenden zum Flughafen, hat sich erledigt. Folge: virusbedingte Insolvenz.
Der Fall sei „typisch für das, was in den nächsten Wochen kommt“, sagt Insolvenzverwalterin Bettina Breitenbücher.
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